- Natur, Mensch & Gesellschaft
Seerosen-Experiment
Das Seerosen-Experiment kennen die meisten von euch wahrscheinlich bereits, es ist trotzdem immer wieder toll, die Faszination der Kinder zu sehen, wenn die Blumen im Wasser tatsächlich aufgehen.
Wir haben die Vorlage verwendet, die ihr unten herunterladen könnt, und den Kindern die Anweisung gegeben, die Seerosen ganz schön mit Farbstiften anzumalen, dann auszuschneiden und anschliessend alle Blätter bis zum kleinen Punkt in der Mitte zu bringen. Als alle fertig damit waren sammelten wir die Seerosen in mit Wasser gefüllten Schüsseln und beobachteten, welche Seerose wie aufging. Die Kinder haben sich noch ein Wettrennen ausgedacht und darüber geredet, wieso wohl gewisse Seerosen schneller aufgehen als andere.
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Wieso ist das so?
Natur erklärt für klein und groß.
Warum entfaltet sich die Seerose? – Ein Experiment mit Wasser
13. April 2021 von Silke Ottow | 6 Kommentare
Blattaustrieb einer Linde im Frühjahr.
Das Seerosen-Experiment bringt immer wieder alle zum Staunen. Doch genau genommen ist das Auffalten der Blütenblätter ein Vorgang, den wir alle schon unzählige Male gesehen haben. In der Natur, in unserem Garten, auf unserem Balkon, unserer Fensterbank und bei uns im Haus. Jedes Frühjahr zum Beispiel, wenn alles grün wird. Wenn an den ersten warmen Tagen im Frühjahr die Knospen aufspringen, dauert es oft nur wenige Tage, bis sich die Blätter in voller Größe entfalten. Hast du dich auch schon mal gefragt, warum das so schnell geht? Und was hat das mit der Seerose zu tun?
Warum entfaltet sich die Seerose im Wasser?
Papier wird vor allem aus Holz hergestellt und besteht aus vielen kleinen Pflanzenfasern. Für die Papierherstellung wird das Holz und manchmal auch andere Pflanzen mit viel Wasser zu einem Holzbrei zerrieben. Je nach Papiersorte wird der Holzbrei dann mit verschiedenen Zusätzen gemischt. Der Wasser-Holzfaser-Brei wird dann in einer Papiermaschine weiterverarbeitet, auf ein Sieb gespritz, gepresst, gewalzt und getrocknet.
Wenn du Papier nun in Wasser legst, quellen die Fasern wieder auf. Das kannst du dir ungefähr so vorstellen.
Die Holzfasern quellen und “füllen” sich mit Wasser. Und genau wie sich hier die Tröte mit Luft füllt und streckt, strecken sich auch die Holzfasern im Papier, wenn sie durch das Wasser aufquellen.
Wenn die Linde ihre Knospen öffnet
Auch mit den Blättern im Frühjahr ist das so. Die Pflanzenfasern füllen sich mit Wasser und strecken sich. Denn die Knospen hat die Linde schon im letzten Jahr angelegt. Und in ihnen liegen fix und fertig und ganz klein gefaltet die Blätter schon bereit. Durch die Knospen gut geschützt verbringen sie den Winter. Doch damit sie nicht erfriert hat die Linde vor dem Winter all ihre Säfte in die Wurzeln zurückgezogen. Im Frühjahr, wenn es warm wird, muss die Linde dann nur noch ihre Säfte wieder durch den Stamm, die Äste und Zweige in die Blätter pumpen. Und weil sich die Blätter durch das Wasser ausdehnen, springen die Knospen auf, die Blätter entfalten sich und werden sehr schnell groß.
Für uns sieht es also so aus, als ob die Blätter und Blüten im Frühjahr wachsen. In Wirklichkeit sind sie aber schon vor dem Winter gewachsen. Sie enthielten nur keine Säfte, das heißt, es war keine Wasser in ihnen. Wenn aber die Baumsäfte, die ja zum größten Teil aus Wasser bestehen, wieder in die Fasern und Zellen eindringt, entfalten sie sich sehr schnell zu ihrer vollen Größe.
Wie genau das funktioniert, mit den Knospen und den Blättern, kannst du im Beitrag Viele Kätzchen an einem Zweig nachlesen. Wenn du wissen möchtest, wie die Blätter und Blüten in einer Knospe gefaltet sind, schau im Beitrag Origami in der Knospe – Wenn der Klatschmohn erblüht nach.
Wasser macht Pflanzen stabil
Wasser macht Pflanzen stabil. Das kannst du auch sehen, wenn es im Sommer besonders trocken ist und die Pflanzen ihre Blätter hängen lassen. Vielleicht kümmerst du dich auch um eine Topfpflanze und hast schon einmal vergessen, sie zu gießen. Dann hängt an dieser Pflanze alles schlapp herunter. Und wenn du gießt oder es regnet, richtet sich die Pflanze wieder auf.
Wenn sich eine Pflanze hängen lässt und auch ihre Stiele nicht mehr aufrecht stehen, liegt das daran, dass manche Pflanzen Wasser brauchen, um überhaupt aufrecht stehen zu können. Diese Pflanzen nennen wir Krautige Pflanzen . Das sind Pflanzen, deren Stängel und Stiele nicht hart werden, wie die Zweige von Sträuchern oder die Stämme und Äste von Bäumen. Das heißt, ihre Stiele und Stengel verholzen nicht. Auch viele unserer Küchenkräuter sind Krautige Pflanzen . So wie dieser Basilikum zum Beispiel.
Basilikum im Topf.
Wenn Basilikum nicht genügend Wasser bekommt, lässt es alles hängen. Seine Blätter hängen herunter und seine Stängel biegen sich um. Wie das aussieht, habe ich mit einem Basilikumzweig ausprobiert.
Ein frisch geschnittener Zweig Basilikum.
Diesen Zweig habe ich ohne Wasser in dem Glas stehen lassen. Nach vier Stunden sah der Zweig so aus.
Der Basilikumzweig nach vier Stunden.
Anschließend habe ich seinen Stängel etwas gekürzt und wieder in Wasser gestellt. Nun sieht er wieder so aus.
Basilikumzweig mit Wasser.
Alles ganz normal also.
Basilikum braucht Wasser, um aufrecht zu stehen
Basilikum braucht Wasser, um aufrecht zu stehen. Das ist bei allen Krautigen Pflanzen so. Ihre Stängel werden nicht hart und verholzen, wie die von Sträuchern und Bäumen. Und wenn in ihren Leiterbahnen kein Wasser ist, fallen sie in sich zusammen, wie die Tröte ohne Luft. Deshalb kannst du bei Krautigen Pflanzen sehr gut sehen, wenn ihnen Wasser fehlt.
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Liebe Silke, das Wasser hatte ich als treibende Kraft schon in Verdacht, mir war aber nicht klar, dass in der Natur genau das gleiche passiert. Wieder was gelernt. Bloggen bildet eben doch. Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße Wolfgang
Lieber Wolfgang, und wie das bildet. Und das nicht nur beim Lesen, auch beim Schreiben bildet es. =D Euch auch einen schönen Sonntag Liebe Grüße Silke
Liebe Silke,
Wieder etwas gelernt :-)
Wünsche noch ein schönes Wochenende.
LG Bernhard
Lieber Bernhard, dir auch ein schönes Wochenende. Liebe Grüße, Silke
Das hast du wieder ganz wunderbar erklärt, vielen Dank. Beim Basilikum geht das mit dem Wassermangel und dem anschließenden Wiederaufrichten unglaublich schnell. Das kann ich täglich am Küchenfenster beobachten. Danke auch fürs Verlinken mit dem Naturdonnerstag. Solche informativen Beiträge sind wie ein Sahnehäubchen obendrauf.
Herzliche Grüße – Elke (Mainzauber)
Das stimmt, Basilikum lässt sich sehr schnell hängen und zeigt einem deutlich, dass er Wasser braucht. Und wenn man dann gießt, richtet er sich auch ebenso bereitwillig wieder auf. Ganz lieben Dank auch für das tolle Lob :) Ein schönes Wochenende und liebe Grüße Silke
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